Newsletter April 2023
Das Sommersemester steht vor der Tür! Zeit für Aktuelles aus unserem Institut und eine Vorschau auf das kommende Semester. Dabei geht es heute darum, warum wir aus Kleinbuchstaben Großbuchstaben machen, was es mit dem Projekt BliSeh auf sich hat und warum es durchaus wichtig ist, auch mal Pausen einzulegen. Außerdem wie immer ein Überblick über unsere Lehrveranstaltungen.
Das ZiWiS heißt jetzt ZIWIS!
Zum Jahresanfang gab es eine Veränderung an unserem Institut: Aus den kleinen „i“s wurden große „I“s. Viel wichtiger ist aber, was dahintersteht: Wir heißen nun nicht mehr Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen, sondern sind nun das FAU Kompetenzzentrum für interdisziplinäre Wissenschaftsreflexion.
Wie dieser neue Titel erkennen lässt, liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit nun noch stärker auf dem inhaltlichen Bereich der Wissenschaftsreflexion: Hier beschäftigen wir uns beispielsweise mit folgenden Fragen:
- Was macht wissenschaftliches Arbeiten aus? Welche Reflexionsprozesse sind bei bewusstem wissenschaftlichem Handeln anzusetzen?
- Wie lassen sich Erkenntnisprozesse beschreiben? Welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle?
- In welchen Wechselwirkungen stehen Wissenschaft(en) und Gesellschaft(en) zueinander? Was sind die Herausforderungen der aktuellen und potentiell zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen?
- Wie können Wissenschaft(en) und Gesellschaft(en) in einen erfolgreichen Dialog miteinander treten, sodass wissenschaftliche Erkenntnisse für die Wissensgesellschaft fruchtbar gemacht werden?
All unsere Lehrveranstaltungen sind weiterhin als Schlüsselqualifikationen belegbar. Darüber hinaus wird unser wissenschaftsreflexives Lehrangebot durch stärker praktisch ausgerichtete Veranstaltungen ergänzt.
Weitere Informationen zum Bereich Wissenschaftsreflexion, aber auch zu aktuellen Ereignissen und Projekten findet Ihr auf unserer Homepage.
Unsere Lehrveranstaltungen im Sommersemester
Auch im kommenden Semester bieten wir wieder zahlreiche Veranstaltungen im Bereich Schlüsselqualifikationen an. Das vollständige Lehrangebot ist auf unserer Homepage unter „Schlüsselqualifikationen“ zu finden; dort findet Ihr auch die Links zum Vorlesungsverzeichnis.
Für die Anmeldung auf die Lehrveranstaltung klicken. Die Veranstaltungen, die auch im Freien Bereich des Lehramtsstudiengangs belegbar sind, haben wir mit [FB] gekennzeichnet.
- “Are you crazy? “- International workshop addressing intercultural questions [FB]
- Bilder und ihre Wirklichkeiten
- Blue Engineering – soziale und ökologische Verantwortung für Technik [FB]
- „Boooriing…!“ – Wie man Zugang zu Themen findet, die einem nicht zu liegen scheinen [FB]
- Darwin, Lamarck und Co. – Zur Entwicklung des evolutionären Denkens
- Dissens und Konsens in den Wissenschaften
- Einführung in die Verhandlungslehre
- Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache (Klassiker der Wissenschaftsreflexion)
- Ethik in den Lebenswissenschaften
- „funklust“ – Deine Campusmedien [FB]
- Hörspiele schreiben und produzieren [FB]
- Lateinamerika. ¿Adónde vas? Krise, Globalisierung und Interkulturalität (Aufbaukurs Interkulturelle Kompetenz) [FB]
- Interkulturelle Kompetenz: Theoretische und praktische Grundlagen [FB]
- Interkulturelles Konfliktmanagement: Theoretische und praktische Grundlagen (Aufbaukurs Interkulturelle Kompetenz) [FB]
- Interkulturelles Projektmanagement – verstehen, gestalten, umsetzen (Aufbaukurs Interkulturelle Kompetenz) [FB]
- (Inter)nationale Mediengenres reflektieren [FB]
- Methoden und Instrumente wissenschaftlichen Recherchierens [FB]
- Methodische Grundlagen der Zukunftsforschung und aktuelle Forschungsbeispiele [FB]
- Philosophical Issues of Artificial Intelligence
- Podcast: „Kommunikation ist, wenn man sich trotzdem versteht“ [FB]
- Skeptische Szenarien
- Wissenschaftliche Präsentationen als Sciencetainment gestalten [FB]
- Wissenschaftliche Texte lesen und verstehen [FB]
- Zukunftsforschung II – Der Think Tank [FB]
Inklusion blinder und sehbehinderter Studierender
Das FAU-Kompetenzzentrum für interdisziplinäre Wissenschaftsreflexion (ZIWIS) entspricht der Idee der Inklusion, indem es einen verbesserten Zugang zur wissenschaftlichen Ausbildung gewährt. Die körperliche Behinderung stellt sich dem Willen zur Inklusion als eine Aufgabe besonderer Art. Das Projekt BliSeh (abgekürzt für: »blind oder sehbehindert«) bemüht sich um Inklusion von blinden oder sehgeschädigten Mitgliedern der Universität unter den Bedingungen der Wissenschaftlichkeit.
Denn aus diesen Bedingungen ist der erblindete Mensch nicht entlassen. Die Einschränkung des Sehvermögens muss den Kontext der Prinzipien der Universität berücksichtigen. Zu ihnen zählt Präzision, Genauigkeit, Exaktheit und damit die Fehlerlosigkeit in der Darstellung und Rezeption von Fakten und Interpretationen. Für die fehlerhafte Aufnahme, Verarbeitung oder Wiedergabe ist die Erblindung zwar eine Erklärung, aber keineswegs eine Entschuldigung. Das Projekt BliSeh unter der Leitung von Dr. Wolfgang Krebs macht den Betroffenen maßgeschneiderte Angebote. Sie sind nicht fachbezogener Art, sondern vermitteln notwendige Schlüsselqualifikationen. Diese können sich auf die Beherrschung der technischen Anlagen beziehen, die die FAU online oder offline bereitstellt. Hauptsächlich aber gilt der Unterricht der Software, die Blindheit oder Sehbehinderung ausgleichen und damit den Zugang zu wissenschaftlichem Material sicherstellen soll. Die Mittel des Zugangs stehen also ganz im Zeichen der Digitalisierung und Computerisierung. Die Einführung in Vergrößerungssoftware (bei Sehbehinderung) oder Screenreader wie JAWS (bei Erblindung) stellt einen Schwerpunkt der Lehre dar. Dies schließt andere Arten der Unterstützung nicht aus. Das ZIWIS organisiert und finanziert Assistenzhilfen, bei denen es um die Aufarbeitung von Material, Beschaffung von Quellen oder Literatur, um Dienstleistungen des Lektorats und allgemein um die Überwindung von Barrieren gehen kann.
Das Projekt BliSeh wurde im Jahre 2011 initiiert und am heutigen ZIWIS angesiedelt. Seither konnte eine Anzahl von Betroffenen betreut werden. Die Art der Betreuung war dabei so vielfältig, wie die Wissenschaft selbst es ist.
Das Lernen lebt von Pausen!?
Die letzten Wochen haben die Atmosphäre des Sommersemesters schon ein bisschen vorweggenommen: Draußen ist es warm, die Blumen blühen, man kann sich für ein Päuschen in den Schlossgarten zurückziehen… Grund genug für uns, heute mal über die Bedeutung von Pausen beim Lernen und Studieren zu sprechen!
Wie Ihr Euch vorstellen könnt, steckt mehr dahinter: Denn es ist effektiver, über eine längere Zeit hinweg kontinuierlich zu lernen, als sich viel Lernstoff für eine sehr kurze Zeit vorzunehmen. Und damit das gut klappt, sollte das Lernpensum nicht in einem Block „runtergerissen“ werden, sondern mithilfe von Pausen in kleinere Arbeitspäckchen unterteilt werden. Der Grund hierfür: Unser Gehirn braucht Zeit und Pausen, um erlernte Dinge zu verarbeiten und nachhaltig zu verankern.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Pausen die Arbeitsqualität steigern und der dabei entstehende (geringe) Zeitverlust durch die höhere Effektivität vollkommen ausgeglichen bzw. übertroffen wird. Das heißt, dass Arbeitszeitverlängerung durch Pauseneinsparung ineffektiv ist und man Pausen daher nicht TROTZ, sondern gerade WEGEN Zeitnot einplanen sollte.
Dabei sollte sich die Pausentätigkeit von der Lerntätigkeit unterscheiden. Wenn Ihr während der Lernzeit einen schwierigen Text exzerpiert, dann solltet Ihr in der Pause nicht unbedingt lesen. Bewegt Euch, macht was im Haushalt, erledigt ein Telefonat etc. Bei einer längeren Pause (z.B. Mittagspause) ist es natürlich ideal, wenn Ihr mal an die frische Luft geht!
Es wird empfohlen, dass mindestens ein Fünftel der Lernzeit aus Pausen bestehen sollte. Wenn Ihr also fünf Stunden Zeit habt, dann geht davon vier Stunden Eurer Lerntätigkeit nach und plant eine Stunde Pausenzeit ein. Macht lieber mehrere kleine Pausen statt wenige große, dies ist effektiver.
Hier haben wir ein paar Vorschläge zur Pausengestaltung:
Achtet darauf, Pausen ganz bewusst einzulegen und die Pausenzeiten einzuhalten. Zu vermeiden sind „versteckte“ und spontane Pausen (z.B. Ihr habt gerade angefangen zu lernen, dann heißt es: „Ah, schnell noch die Kaffeetasse auffüllen!“. Kurze Zeit später: „Oh, ich stell noch schnell die Waschmaschine an.“ und wenige Minuten darauf: „Ach, Lena hat heute Geburtstag, die ruf ich schnell an!“). Dabei kann auch eine vorher erstellte To Do-Liste und ein guter Zeitplan helfen.
A propos Zeitplan: Da nach unserem letzten Newsletter mit dem Semesterplan für das Wintersemester mehrfach der Wunsch geäußert wurde, auch für das Sommersemester so einen Plan zu erhalten, gibt es hier den aktuellen Überblicksplan über die kommenden Monate.
Ankündigungen
- Der Zukunftsplausch „überMorgen“ geht in eine weitere Runde: Um das Thema Mobilität & Autonomes Fahren geht es am 18. April. Und am 13. Juni stehen Kunst & Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt. Mehr dazu auf unserer Homepage.