Julia Carina Böttcher ist Mitglied im Jungen Kolleg der BAdW
Dr. des. Julia Carina Böttcher (32), Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ZiWiS) der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, wird zum 1. März 2019 in das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Die Wissenschaftshistorikerin ist damit für zunächst drei Jahre außerordentliches Mitglied der Akademie und erhält ein frei verwendbares Forschungsstipendium von jährlich 12.000 Euro.
Julia Carina Böttcher ist Wissenschaftshistorikerin mit Arbeitsschwerpunkt Frühe Neuzeit. Ihr gefördertes Projekt „Die Politik der Vernetzung: Interessenvertretung und Naturforschung in der frühen Leopoldina (1652-1769)“ untersucht die in der Vorgängerinstitution der heutigen Nationalen Akademie der Wissenschaften vernetzten naturforschenden Ärzte als Akteure in verschiedenen Kollektiven (Stadt, Akademie, Hof, Universität, Reich). Über ihren Deutungsanspruch für Themen wie Gesundheit und Hygiene, Natur und ihre Erforschung gestalteten sie die frühneuzeitliche Gesellschaft aktiv mit. Ziel ist, das Handlungsmuster des frühneuzeitlichen Gelehrten im Spannungsfeld von Naturforschung und Politik zu erschließen und zu klären, wie sich der Akademiegedanke und das Streben nach Forschung im Kollektiv mit der Herausbildung einer neuen Funktionselite verbanden.
Julia Carina Böttcher studierte Geschichte, Allgemeine Wissenschaftsgeschichte und Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg. 2017 wurde sie dort mit einer Arbeit zur Beobachtungspraxis bei Forschungsreisen im 18. Jahrhundert im Fach Wissenschaftsgeschichte promoviert (Prädikat: summa cum laude). Nach dem Studium war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Universität Regensburg sowie am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Seit März 2018 ist Julia Carina Böttcher Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Wissenschaftsreflexion am ZiWiS.
Das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (https://badw.de/junges-kolleg.html) bietet hervorragenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Geistes- und Sozialwissenschaften wie aus Natur- und Technikwissenschaften ein hochkarätiges Forum für den interdisziplinären Austausch untereinander und mit Akademiemitgliedern. Die geförderten innovativen, kreativen Forschungsvorhaben erkunden insbesondere Schnittstellen der etablierten Wissenschaftsgebiete. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten bringen sich durch die eigenverantwortliche Organisation von Workshops, interdisziplinären Kolloquien und Veranstaltungen zu aktuellen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Themen in den fächerübergreifenden Dialog ein. Finanziert wird das Junge Kolleg vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Die Pressemitteilung der BAdW finden Sie hier